DER SAMMLER & GRÜNDER, DIE ARCHITEKTUR, DIVERSE AUSZEICHNUNGEN

Der Sammler

Der Sammler Heinz J. Angerlehner im Portrait.

KR Heinz Josef Angerlehner wurde 1943 in Wels geboren. Nach leitenden Positionen in renommierten Maschinenbau- und Industrieunternehmen gründete er im Jahr 1980 die FERRO-Montagetechnik (FMT). Über fast drei Jahrzehnte hinweg führte er das Unternehmen mit großem unternehmerischem Geschick und nachhaltigem Erfolg.

Für seine wirtschaftlichen Verdienste und sein gesellschaftliches Engagement wurde KR Heinz J. Angerlehner mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich sowie dem Großen Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich.

Mit dem Rückzug aus der operativen Geschäftsführung im Jahr 2007 widmete er sich verstärkt seiner langjährigen Leidenschaft für die Kunst. Zwei Jahre später erwarb er das ehemalige Betriebsgelände der FMT in Thalheim bei Wels – ein Büro- und Hallenkomplex, der zur Grundlage für sein neues kulturelles Projekt wurde: das Museum Angerlehner.

Zwischen 2010 und 2013 entstanden nach intensiver Planungs- und Bauphase nicht nur das Museum selbst, sondern auch die charakteristischen Fußgängerstege über Traun und Aiterbach als verbindendes Element zwischen Thalheim und Wels.

Die feierliche Eröffnung des Museum Angerlehner am 12. September 2013 markierte den Beginn eines neuen Kapitels in der Verbindung von Unternehmertum, Kunst und gesellschaftlichen Engagement.

Die Leidenschaft für die Kunst

Die Kunstsammlung von KR Heinz J. Angerlehner zählt heute zu den herausragendsten privaten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in Österreich – mit einer Ausstrahlung weit über die Landesgrenzen hinaus. Geprägt von persönlicher Leidenschaft, Sammlungsdisziplin und einem feinen Gespür für künstlerische Qualität, vereint sie bedeutende Positionen der österreichischen sowie internationalen Gegenwartskunst.

Von Beginn an legte der Sammler großen Wert auf die Präsenz österreichischer Künstler:innen – von etablierten Namen bis hin zu vielversprechenden neuen Stimmen. Ergänzt wurde dieser Fokus gezielt durch bedeutende internationale Positionen. Hervorzuheben sind dabei Werke aus dem Umfeld der Pop-Art oder der sogenannten Leipziger Schule, die auch kunsthistorisch von hoher Relevanz sind.

Ein besonderes Augenmerk gilt auch der kontinuierlichen Förderung oberösterreichischer Künstler:innen. Diese regionale Verwurzelung verleiht der Sammlung eine unverwechselbare Identität.

Einen umfassenden Überblick über das Sammlungskonzept bietet der Eröffnungskatalog:

Weitere Einblicke in die Erweiterung der Sammlung sowie ein ausführliches Interview mit dem Museumsgründer finden sich im Jubiläumskatalog zum fünfjährigen Bestehen:

VON DER MONTAGEHALLE ZUM MUSEUM

Der Museumsneubau am Traunufer in Thalheim bei Wels wurde nach einem engagierten Bauzeitplan termingerecht realisiert. Der Baubeginn erfolgte im Mai 2012, nachdem ein europaweiter, geladener Architekturwettbewerb entschieden hatte, welches Konzept für den anspruchsvollen Umbau der ehemaligen Montage- und Industriehallen am besten geeignet ist. Insgesamt 16 internationale Architekturbüros nahmen anonym an diesem Wettbewerb teil. Die hochkarätig besetzte Jury entschied sich für den Entwurf des Büro Wolf Architektur aus Grieskirchen von Architekt DI Wolf Grossruck.

Die Gestaltung des Museums überzeugt durch die klare Ablesbarkeit der industriellen Vergangenheit: Die markante Fassade mit changierenden schwarzen Metallelementen greift das ursprüngliche Werkhallen-Ambiente auf. Innen prägen klare Linien und eine bewusste Farbgestaltung das Gebäude: Alle originalen Bauteile in Schwarz, die neu hinzugefügten Elemente in Weiß. So entsteht ein architektonisch klar gegliederter und großzügiger Museumsbau, der in Funktion und Form modernen Ansprüchen gerecht wird.

Die Architektur verbindet industriellen Nachklang mit einer neuen, zeitgenössischen Nutzung – ein Spannungsfeld, das sich in der Nutzung der Hallenvolumen widerspiegelt. Die ursprüngliche Werkhallen-Atmosphäre bleibt erhalten und ist nun ganz der Kunst sowie den Besucher:innen vorbehalten. Zwischen Aiterbach- und Ascheter Straße spannt sich eine knapp 50 Meter lange Raumachse, die das Museum sowohl räumlich als auch symbolisch zwischen der Ufervegetation und der Stadt verortet.

Der Eingangsbereich empfängt die Besucher:innen mit dem Museums-Shop, dem Kassen- und Garderobenbereich und öffnet sich zur Eingangshalle. Diese wird von einem großzügigen, offen einsehbaren Schaudepot über die gesamte Länge begleitet, in dem ein großer Teil der Sammlung Angerlehner präsentiert wird. Von hier aus gelangt man in den 1.200 m² großen, säulenfreien Ausstellungsraum im Erdgeschoss – ein im regionalen Umfeld einzigartiger Raum für wechselnde Präsentationen. Im Obergeschoss ergänzen vier weitere Ausstellungsräume mit jeweils rund 200 m² das Raumangebot. Der an das Foyer anschließende Salon mit Atrium rundet das vielseitige Angebot an Ausstellungsräumlichkeiten ab.

Im Inneren wurden die historischen Wand- und Deckenflächen mit matt-schwarzem Anstrich überarbeitet, wodurch die weißen, frei positionierten Ausstellungswände als klare „Schatullen“ hervortreten und die Kunstwerke wirkungsvoll in Szene setzen. Die Architektur schafft durch diese modulare und abwechslungsreiche Raumsequenz eine „Sammlung von Räumen“, die hohe und niedrige Raumvolumen geschickt kombiniert.

Besondere Aufmerksamkeit gilt auch den funktionalen Bereichen, wie den Räumen für die Kunstvermittlung sowie ein großzügiger und multifunktionaler Veranstaltungsraum. Diese bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten – sowohl für museumseigene als auch externe Veranstaltungen. Zudem gewährleistet modernste Klima- und Sicherheitstechnik optimale Bedingungen für Kunst und Besucher:innen.

Das Museum Angerlehner vereint auf besondere Weise Technik und Kunst: Es ist ein Haus, das sich zu seiner industriellen Vergangenheit bekennt, dabei aber mit offenen, logischen Strukturen in die Zukunft blickt. Diese Architektur steht für kluge Antworten auf komplexe Herausforderungen – und spiegelt die leidenschaftliche Vision des Bauherrn Kommerzialrat Heinz J. Angerlehner wider.

Auszeichnung als „Bauwerk des Jahres 2014“

Im August 2014 wurde das Museum Angerlehner von einer unabhängigen Jury als „Bauwerk des Jahres“ nominiert, dieser Juryvorschlag wurde durch die OÖ Landesregierung einstimmig bestätigt. Die feierliche Übergabe der Urkunde fand am 12. November 2014 im Rahmen der Landeskulturpreisverleihung statt.

Nominierung für „Bauherrenpreis 2014“

Das Museum Angerlehner darf sich auch über die Nominierung für den „Bauherrenpreis 2014“ durch die Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs freuen. Es wurden pro Bundesland drei Objekte nominiert.

Auszeichnungen

Folgende Auszeichnungen hat das Museum Angerlehner erhalten.

Wiener Preis für Welser Kunstmäzen Angerlehner

Ein neuer Preis mit Historie: Bereits elf Mal wurden vom Wiener Landesgremium des Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels die „OscARTS“ überreicht, seit heuer heißt die Auszeichnung „Vienna Art Award“. Über einen solchen durften sich bei der Verleihung gestern Abend Heinz Josef Angerlehner („Lebenswerk als Sammler“) und Sabine Haag, die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums in Wien („Museumswesen“) freuen. Angerlehner (72), der seit 2013 in Thalheim bei Wels ein privates Kunstmuseum betreibt, lasse damit „nicht nur die Öffentlichkeit an seiner Leidenschaft für die Kunst teilhaben, sondern setzt nachhaltig Impulse für Thalheim, Wels und die gesamte Region“, würdigte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl den Kunstsammler. Die Preisträger erhielten eine von Peter Weibel gestaltete Skulptur.

Preisträger Dr. Sabine Haag und Heinz Josef Angerlehner

Foto: Florian Wieser, WKW

Kulturmedaille des Landes Oberösterreich in Gold
12. September 2013

Anlässlich der Eröffnung des Museum Angerlehner am 12.09.2013 überreichte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich in Gold für die Realisierung des Museum Angerlehner.

v.l.n.r.: LH Dr. Josef Pühringer, Komm.-Rat Heinz J. Angerlehner, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Annemarie Angerlehner

CSR CORONA-Preis in Bronze
12. September 2013

Die CORONA ist der Preis für gesellschaftliche Verantwortung der OÖ INDUSTRIE – eine Kooperation von Industriellenvereinigung Oberösterreich und der OÖ Kronenzeitung. Am 12. September 2013 wurde auf Initiative von der Industriellenvereinigung OÖ und der OÖ. Kronen Zeitung in Kooperation mit der RLB OÖ und Life Radio zum dritten Mal die Corona, der Preis für gesellschaftliche Verantwortung der OÖ. Industrie, vergeben. Mit der CSR-Corona werden Projekte im Unternehmen oder in der Region, die durch besonderes soziales, kulturelles oder ökologisches Engagement hervorstechen, ausgezeichnet. Ziel ist es, die Wahrnehmung der vielfältigen Aktivitäten und Innovationen im Bereich Corporate Social Responsibility der Industriebetriebe in der Öffentlichkeit zu verstärken.

v.l.n.r.: Komm.-Rat Heinz J. Angerlehner und DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch (IV OÖ), Foto: Museum Angerlehner

Handwerkerpreis 2013
19. Oktober 2013

1. Preis für Fa. Oberhofer Stahlbau Ges.m.b.H. beim WKS Salzburger Handwerkspreis 2013 für das Projekt „Eine Brücke zur Kunst“

„MAECENAS 2013“ Preis der Initiative Wirtschaft für Kunst in der Kategorie „Maecenatentum“
3. Dezember 2013

im Rahmen der Verleihung des 25. Österreichischen Kunstsponsoringpreises am Dienstag, dem 3. Dezember 2013 im Palais Ferstel, Freyung 2, 1010 Wien in Kooperation mit dem ORF

2013 bewarben sich 163 Unternehmen mit insgesamt 213 Projekteinreichungen.

Der „Maecenas“ 2013 wurde in folgenden Kategorien vergeben:

Bestes Kunstsponsoring „Klein- und Mittelbetriebe“,

Bestes Kunstsponsoring „Konzept/Großunternehmen“ und

Bestes Kunstsponsoring „Langfristiges Sponsoringengagement“

„Maecenas Ö1-Publikumspreis“ und

Sonderpreis: „Maecenatentum“

Hauptpreisträger:

v.l.n.r: Mag. Brigitte Kössner-Skoff, GF Initiativen Wirtschaft für Kunst, Vorst.Dir. Mag. Dietmar Hoscher, Casinos Austria AG, Mag. Eva Burtscher, GF Securo Zaunbau GmbH, Margit Werner-Pietsch, Salzstadl Gastronomie Betriebs GmbH – GF Margit Werner-Pietsch, KR Heinz J. Angerlehner – Museumsgründer, Mag. Martin Schwarz, Gründer der Initiativen Wirtschaft für Kunst (Foto: © pictures born)

In der Kategorie „Maecenatentum“ wurden Unternehmen, Stiftungen, Vereine und Persönlichkeiten aus Österreich geehrt, die sich durch ihr Handeln in besonderer Weise um Kunst und Kultur im In- und Ausland verdient gemacht haben. Die geförderten Projekte können erstmalig oder auch längerfristig umgesetzt worden sein; hierzu gehören die Förderung in Form finanzieller Hilfestellungen, Förderungen im Sachbereich, Kunstaufträge, Förderung von Kunstinstitutionen und einzelner Künstler, der Aufbau von Sammlungen und Projekte, die die Erhaltung und Weiterentwicklung von österreichischem Kulturgut betreffen.

Gewinner: 

Komm.-Rat Heinz J. Angerlehner: MUSEUM ANGERLEHNER

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Sonderbriefmarke der Österreichischen Post AG in der Serie „Moderne Architektur“
12. September 2014

Anlässlich des 1-jährigen Bestehens des Museum Angerlehner würdigte die Österreichische Post das Museum Angerlehner mit einer eigenen Sonderbriefmarke in der Serie „Moderne Architektur“, die anlässlich der Eröffnung der neuen Sammlungsausstellung am 12. September 2014 in einem eigens dafür eingerichteten Sonderpostamt präsentiert wurde.

Auszeichnung des Landes Oberösterreich als „Bauwerk des Jahres“ 2014 und Nominierung für den „Bauherrenpreis 2014“ durch die Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs
12. November 2014

Glückliche Gesichter bei der Preisverleihung „Bauwerk des Jahres“ – v.l.n.r.: Amtsleiter Leo Jachs, Ach. DI Andreas Pieper, Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber, Vzbgm. Klaus Mitterhauser, Bgm. Andreas Stockinger, Komm.-Rat Heinz J. Angerlehner, Arch. DI Wolf Großruck, LH Dr. Josef Pühringer (Foto: Mag. Johannes Holzmann )

Bei der Verleihung der oberösterreichischen Landeskulturpreise und Talenteförderungsprämien 2014 des Landes Oberösterreich wurde das von Arch. Wolf Grossruck geplante Museum Angerlehner als „Bauwerk des Jahres“ 2014 ausgezeichnet. Die feierliche Übergabe der Urkunde fand am 12. November 2014 im Rahmen der Landeskulturpreisverleihung im Steinernen Saal des Linzer Landhauses statt.

Das Museum Angerlehner durfte sich auch über die Nominierung für den „Bauherrenpreis 2014“ durch die Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs freuen, pro Bundesland wurden drei Objekte nominiert.