Ein zentrales Anliegen des Museumsgründers ist es, seine private Sammlung einer breiten Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Aus diesem Gedanken heraus entstand das Konzept eines Schaudepots, das als integraler Bestandteil des Museums einen kontinuierlichen Einblick in die Sammlung Angerlehner ermöglicht. An die große Veranstaltungshalle anschließend, präsentiert sich seit der Eröffnung des Museums das rund 50 Meter lange Schaudepot – das Herzstück des Hauses. Auf 161 beweglichen Schiebewänden entfaltet sich ein repräsentativer Querschnitt der Sammlung Angerlehner und macht die beeindruckende Vielfalt der Werke erlebbar. Neben den zahlreichen Gemälden finden im Schaudepot auch Skulpturen ihren Platz, die in engem Dialog mit den zweidimensionalen Arbeiten präsentiert werden. So entsteht ein verdichteter Überblick über das künstlerische Spektrum der Sammlung und ein einzigartiger Zugang zu ihrer inhaltlichen und formalen Vielfalt.
Wie jede private Kunstsammlung ist auch die Sammlung Angerlehner Ausdruck persönlicher Interessen, ästhetischer Überzeugungen und individueller Begegnungen mit Kunst. Der Museumsgründer Heinz J. Angerlehner formuliert dies treffend mit den Worten: „Ich sammle nur das, wozu ich einen besonderen Bezug habe und was mich besonders anspricht.“ Mit der Eröffnung des Museums setzte eine neue Phase der Sammlungstätigkeit ein. Die Möglichkeit, Kunstwerke in großzügigen Ausstellungsräumen zu präsentieren, führte zu einer kontinuierlichen Erweiterung der Sammlung – sowohl inhaltlich als auch in den Formaten der Werke. In den ersten fünf Jahren nach der Museumseröffnung konnte die Sammlung maßgeblich ausgebaut werden. Im Katalog „Fünf Jahre Museum Angerlehner“ werden ausgewählte Ankäufe vorgestellt, die die bestehenden Schwerpunkte der Sammlung vertiefen und zugleich neue Akzente setzen. Der Bogen spannt sich dabei von informellen Positionen der Nachkriegszeit bis hin zu jüngeren figurativen und konzeptuellen Strömungen. Der Fokus der Neuerwerbungen liegt weiterhin auf der Malerei – in einem Spektrum, das von reduzierten, konzeptuellen Ansätzen bis zu expressiven, farbintensiven Arbeiten reicht.