Die Malerei von Franz Grabmayr (1927-2015) ist – vergleichbar dem Oeuvre eines Frank Auerbach oder Eugène Leroy – eines der großen, kaum richtig eingeschätzten Werke der Epoche zwischen Abstraktem Expressionismus, abstrakter Malerei der Nachkriegszeit und der Postmoderne unseres Zeitalters. In den 1980er Jahren wurde Franz Grabmayr zum Vorbild der Neuen Wilden im deutschsprachigen Raum, hielt sich jedoch vom Ausstellungsgeschehen weitgehend fern und blieb so einem breiteren Publikum unbekannt. Unser monografischer Katalog aus Anlass der Retrospektive zum 90. Geburtstag bilanziert erstmals umfassend diese aufsehenerregende Malerei, die sowohl im Feuerschein eines »fahrbaren Ateliers« rund um lodernde Motive, als auch in der direkten Konfrontation mit der Landschaft und teilweise in spontaner Malerei frei tanzender Aktmodelle entstanden ist. Das Buch enthält eine ausführliche Betrachtung des Werks und seiner Bedeutung, Statements von Weggefährten und Bewunderern, Malerkollegen wie Siegfried Anzinger oder Herbert Brandl, jungen Talenten wie Béatrice Dreux und Sabrina Haunsperg, kunsthistorischen Rezipienten wie Ulrich Loock, Peter Pakesch, Klaus Albrecht Schröder und Wieland Schmied sowie Weggefährten, darunter dem ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer oder dem langjährigen Finanzminister und Vizekanzler Hannes Androsch. Zudem kommt es erstmalig zu einer umfassenden biografischen Beschreibung des 2015 verstorbenen Malers.
